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#3 Reisebericht Brasilien Rundreise: Buzios, Rio & Iguazu

Im Teil 3 meines Berichts erfahrt ihr mehr über Rio, den Karneval und die Copacabana. Außerdem steht der Inlandsflug nach Foz de Iguazú auf dem Plan.


Samstag, 21.02.15 Rio - Acaí und Karneval

Unsere heutige Mission war es, Tickets für den Karneval zu ergattern, genauer gesagt für die Winner Parade. Hier sind nur die besten Gruppen dabei. Die Rezeptionistin hat uns super beraten. Wir entschieden uns für eine teurere Kategorie, um einen besseren Blick auf die Geschehnisse zu haben. Die Kosten pro Ticket waren mit 350 Real, ca. € 115 noch im Rahmen des Möglichen. Es gibt noch wesentlich teurere Tickets.


Doch zuerst ging es zum Maracanã-Stadion, welches wirklich groß und sehr schön gemacht ist.

Maracanã-Stadion

Eigentlich wollte ich danach einen Zoo besuchen. Da wir ihn aber leider nicht gefunden haben, ging es zurück in unser Viertel, um dort unser erstes Acaì zu probieren. Acaì, sprich Assa-i, ist eine Beere, die für ihren hohen Anteil an Antioxidantien bekannt ist, ein echtes Superfood eben. Aufgrund der langen Transportwege und der schnellen Verderblichkeit der Frucht, gibt es Acaì bei uns nur in Pulverform oder tiefgekühlt. Damit kann man leckere Bowls machen. Nun zum Geschmack: Erst gewöhnungsbedürftig, erfrischend, lecker.


Lecker Acai

Abends ging es schon los zum Karneval. Wir fanden unseren Sektor 2 zum Glück gleich und suchten ein gutes Plätzchen auf der Tribüne. Neben uns saßen zwei Marokkaner, einer davon hieß Joseph. Er sagte, er sei schon in vielen Ländern der Welt gewesen, aber Budapest sei sein Lieblingsstadt. Das konnten wir zwar nicht ganz nachvollziehen. Ich würde eher zu NY tendieren, aber gut 😊 Die Stimmung im Stadium war sensationell, die Kostüme der Teilnehmer wunderschön und aufwendig. Die Musik war ebenfalls super und ging gleich ins Ohr.



Alles war so imposant, wir wussten nicht, wo wir zuerst hinschauen sollen. Nach jeder Gruppe (die aus mehreren hunderten Menschen bestand) wurde die Straße von einem Putztrupp von Konfetti und Luftschlangen befreit. Nach der Hälfte gab es eine Pause von 30 Minuten.


Die Bilder vom Karneval sind leider nicht von sehr hoher Qualität, da wir unsere alte Kamera mitgenommen haben, aus Angst man könne uns die gute Kamera und Handy klauen :)


Nach 4 Gruppen machten wir uns um 2 Uhr mit der U-Bahn auf den Weg zurück ins Hotel. Zum ersten Mal in Rio hatten wir ein wenig Angst. Doch zum Glück waren Polizisten präsent, was uns wieder ein wenig beruhigte. Doch als wir dann ausstiegen und die Straße entlang zu unserem Hotel liefen, dachte ich, ich traue meinen Augen nicht. Ein Mann, welcher auch hier ausstieg, lief ein Stück hinter uns. Ich drehte mich zufällig einmal um und sah, dass er etwas in der Hand hielt. Er presste es nah an seinen Körper. Sah ich da etwa wirklich ein Messer? Auch meine Schwester dachte, sie träumte. Doch wir mussten beide entsetzt feststellen, dass es wohl genau so war. Wir liefen schneller und blickten nicht mehr zurück. Wofür brauchte er ein Messer? Wir dachten an Selbstverteidigung, falls jemand ihn überfallen wollte. Zum Glück kamen wir sicher im Hotel an. Ein ereignisreicher und spannender Tag ging zu Ende.

Sonntag, 22.02.15 Rio - Copacabana und Einkaufen

Da wir gestern erst spät ins Bett gekommen sind, haben wir heute ausgeschlafen und machten uns dann auf zum Strand. Kaum lagen wir auf unseren Liegen, kam auch schon der erste Strandverkäufer vorbei.

Er hatte schöne Strandtücher im Gepäck, da konnten wir kaum widerstehen. Er wollte 30 Real pro Tuch, also gesamt 60. Wir hatten jedoch nur 50 dabei. Ich schüttelte einfach meinen Kopf und schrieb die Zahl 50 in den Sand. Der Verkäufer lachte und gab uns die Tücher. Ein tolles Andenken.


Gegen Abend statteten wir dem großen Einkaufszentrum „Rio Sul“ einen Besuch ab. Wir mussten nur durch einen Straßentunnel laufen und waren am Ziel. Naja das war vielleicht nicht so eine gute Idee, denn im Tunnel war es richtig stickig, wir hatten Probleme mit der Atmung. Die Geschäfte waren allesamt nicht sonderlich interessant für uns, eher „Ramsch“ wie wir es bezeichnen würden. Dafür gab es Unmengen an Restaurants und Imbissbuden. Doch auch hier stellte es sich als Meisterleistung dar, etwas Vegetarisches zu finden. Meine Schwester fragte extra jedes Mal ob es denn „vegetariano“ ist. Doch die Verkäufer schauten nur und haben keinen Schimmer was das sein soll 😊 Auf dem Heimweg liefen wir nochmal zur Copacobana. Was sich als gute Idee herausstellte, da dort ein großer Markt war. Souvenirs für Familie und Freunde waren somit gesichert.

Montag, 23.02.15 Postkarten und Verständnisprobleme

Leider brach schon der letzte Tag in Rio an. Je länger wir hier waren, desto besser hat es uns gefallen. Wir nutzten den Tag und sind ins historische Viertel gefahren. Das bekannte Theatro Municipal ist wirklich sehr schön und einen Besuch wert.

Theatro Municipal, Rio

Viel mehr war hier leider nicht zu Entdecken. Wir machten uns daher auf die Suchen nach Postkarten und Briefmarken. Auf der Straße fragten wir auf Englisch nach „stamps“. Ein Passant erklärte uns den Weg. Ich mit meinem tollen Schul-Spanisch verstand natürlich alles (not) haha. Und so waren wir dann auch an einem falschen Laden. Die Frau dort wirkte leicht genervt, als wir versuchten in allen uns bekannten Sprachen Briefmarken zu erklären. Sie sagte etwas, was für uns wie „beho“ klang. Wir hatten das Gefühl, es wird nichts mehr und wollten uns auf den Heimweg machen, als uns von hinten ein junger Mann ansprach, der unser Dilemma anscheinend mitbekommen hat. Er gab zu verstehen, dass wir ihm folgen sollen. Und tatsächlich standen wir dann vor der mysteriösen und gut versteckten „beho“, wie wir dachten. Gemeint war natürlich „correiro“, die Post. Wir waren erstaunt über so viel Hilfsbereitschaft von diesem jungen Mann und freuten uns sehr.


Bei der Post hieß es zuerst anstehen. Isabell und ich unterhielten uns. Es ging nicht lange, da sprach uns ein Mann auf Deutsch an. Er ist Brasilianer, ist aber in Deutschland in die Schule gegangen. Er erzählte vom Land und gab uns viele Tipps für Sightseeing. Er hörte nicht mehr auf zu quatschen. Ich wollte ihn nicht unterbrechen und erzählen, dass wir morgen abreisen. Dafür war er viel zu euphorisch. Nun gut, wir hatten die Briefmarken und machten uns auf den Heimweg, um die Karten zu schreiben und verschicken. Laut Internet dauert es nach Europa ca. 2 Wochen – haha. Angekommen sind sie 3 Monate später, also erst Mitte Mai. Eine tolle Überraschung für Familie und Freunde.


Abends gingen wir ein letztes Mal zur Copacobana und danach hieß es packen. Zum Glück bekamen wir die Koffer problemlos zu.

Dienstag, 24.02.15 Rio - Flug nach Foz de Iguazú

Der Wecker klingelte um 06:00 Uhr. Wir wollten früh genug wach sein, da um 07:30 Uhr der Transfer fuhr. Genauer gesagt handelte es sich zu unserer Verwunderung um eine Art Limousine, die vor dem Hotel stand. Ich fragte mich, ob die wirklich für uns gedacht ist, oder ob da gleich ein Promi aussteigen wird. Es schien alles seine Richtigkeit zu haben. Wir stiegen also ein und der Fahrer gab uns auch gleich zu verstehen, dass er kein Englisch kann. Zudem fuhr er auch in eine andere Richtig, als die, von welcher wir kamen. In mir stieg leichte Panik auf. Saßen wir doch im falschen Fahrzeug? Meine Schwester war sich sicher, dass dieser noble Abholdienst nicht für uns gedacht wäre und er gleich einen Anruf bekommt, dass er zurück ins Hotel muss und andere Gäste abholen. Doch dem war nicht so und der Fahrer brachte uns sicher zum Flughafen.


Goodbye Rio


Der Flug verlief recht unkompliziert. Auch wenn Isabell und ich getrennt sitzen mussten. Das Flugzeug war sehr klein und eng. Es rumpelte viel mehr als in einem großen Flugzeug. Ich war froh, als wir in Iguazú ankamen.






Am Ausgang angekommen, standen da schon viele Menschen mit Namensschildern in der Hand. Nur unsere Namen waren nicht zu lesen. Ernüchterung machte sich breit – Hat man uns vergessen? Doch dann kam schon ein junger Mann auf uns zugelaufen, in der Hand unsere Namenschilder. Er grüßte uns nett und das sogar auf Deutsch. Wow. Sein Name konnten wir weder aussprechen, geschweige denn uns merken. Wir nennen ihn ab sofort einfach „Jil“. Jil ist Mitte 30 und für die nächsten Tage unser Guide. Seine Großeltern sind in Deutschland aufgewachsen, daher kann er recht gut Deutsch. Doch ich hatte trotzdem Probleme, ihn zu verstehen. was später auch zu einer lustigen Story führt. Jil brachte uns zum schönen 4* Thermenhotel Mabu.


Mabu Resort und SPA in Iguazu

Im Zimmer angekommen stand bereits ein großer Korb mit Snacks bereit. Da keine Preisliste herum lag, dachte meine Schwester sich „Cool, ein Geschenk des Hauses“ und gönnte sich gleich eine mini Packung Cashew Nüsse. Beim Check Out stellte sich jedoch heraus, dass sich Isabell, mit 8 €, das wohl teuerste Säckchen herausgepickt hat. Die Hotelanlage war ein Traum. Palmen, Drinks und warmes Wasser. Und das Beste: Wir waren fast die einzigen Gäste.



Abends fuhren wir mit dem Taxi in die „Stadt“, was eher wie ein Dorf wirkte. Hier gab es nichts sonderlich Spannendes, außer ein paar Lokale. Ich denke, Iguazú ist einfach nur für die Wasserfälle bekannt, alles andere wird nicht benötigt.


Foz de Iguazu

Apropo Wasserfälle. Ein gutes Stichwort. Das wohl atemberaubendste Naturphänomen, welches wir je gesehen haben - die Iguazú Wasserfälle auf brasilianischer und argentinischer Seite erwarteten uns am nächsten Tag. Doch mehr dazu gibt’s in Teil 4 meines Reiseberichts.



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