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#2 Reisebericht Brasilien Rundreise: Buzios, Rio & Iguazu

Aktualisiert: 14. Juli 2020

Im Halbschlaf bemerkte ich, wie der Bus langsamer wurde und stehen blieb. Ich spähte durch die Vorhänge und erkannte ein Gebäude mit der Aufschrift „Pousadas Unicornio.“ Jackpot – wir waren da.


Montag, 16.02.15 Ankunft Buzios nachts

Unser Appartement mit Terrasse und Blick auf das Meer war perfekt. Wir hofften, das Kofferproblem löst sich in wenigen Stunden von selbst. Zu allem Überfluss bemerkten wir, dass unsere Zahncreme in meinem Koffer ist. Na toll. Im Hotel gab es Shampoo, Conditioner und weitere unnötige Dinge, aber Zahncreme natürlich nicht – somit wussten wir, was wir am nächsten Tag zuerst kaufen werden.


Montag, 16.02.15 Buzios

Leider bestätigte sich meine Sorge um den Koffer, denn dieser war auch am nächsten Morgen nicht in der Unterkunft. Egal, erst mal lecker frühstücken und den Meerblick genießen. Das Frühstück hier besteht größtenteils aus Süßspeisen wie Kuchen und Gebäck, aber auch frische Melonen durften nicht fehlen.



Wir versuchten, dem Rezeptionisten unser Problem zu schildern und bei einer Flughafen-Hotline durchzukommen, was aber vergeblich war. Meine Schwester war sich sicher, solche Hotlines bestehen nur als "Alibi". Zum Glück ist meine Isabell Klamottentechnisch mehr als gut ausgestattet, so ging es in ihrem Outfit zum Strand, wo wir eine frische Kokosnuss schlürften.



Abends fuhr ein Transfer ins Zentrum, welches zu Fuß leider zu weit weg ist. Endlich können wir eine Zahncreme und Flip Flops kaufen. Das Städtchen ist klein, aber sehr schön, das Essen schmeckt ebenfalls sehr gut. Im Hotel angekommen, war der erste Gang zur Rezeption. Ich freute mich schon auf meinen Koffer, aber Fehlanzeige, er war immer noch nicht da. Auch am nächsten Morgen nicht. Das konnte nicht wahr sein. Ich war den Tränen nahe.







Dienstag, 17.02.15 Buzios von Stränden und Sonnenbrand

Weitere Versuche die Hotline zu erreichen scheiterten. Auch der arme Rezeptionist schien genervt zu sein. Was solls. Wir fuhren zum „Praia Ferradura“. Klares Wasser, besondere Felsen und Buchten. Wow. Leider gibt es von den Felsen und Klippen kein Bild, welches ich hier veröffentlichen kann, weil hunderte Menschen drauf sind :) Was sich leider auch am zweiten Tag bestätigte: Das Wasser hier in Buzios ist ziemlich kalt.



Die Sonne brannte vom Himmel und abends bemerkte meine Schwester, ihren knallroten Sonnenbrand auf den Füßen und an den Ohren. Es war so rot, dass sie von einem schockierten Hotelgast angesprochen wurde, was sie denn da an den Füßen hatte. Ich konnte mich vor Lachen kaum mehr halten. Doch das Lachen verging mir, als ich erfuhr, dass der Koffer immer noch nicht da ist. Wir aßen eine Pizza im Hotelrestaurant, als uns ein Angestellter herbeirief. Er hatte einen Anruf erhalten – der Koffer ist unterwegs. Oh Wunder 😊 Eine Stunde später kam ein Paar ins Hotel, in der Hand meinen Koffer juhu. Anscheinend hätte die Fahrt aufgrund des Karnevals in Rio länger gedauert. Ich wäre den beiden fast um den Hals gefallen. Isabell und ich waren uns sicher, ab jetzt wird es ein super Urlaub.



Mittwoch, 18.02.15 Buzios

Neuer Tag – neuer Strand. Isabell ging zum Schutz ihrer Füße nur noch mit Socken an die Sonne und ins Wasser, was wirklich witzig aussah. Zu allem Überfluss kam zu diesem Problem noch eine rinnende Nase (wahrscheinlich durch die Klimaanlage) hinzu.



Donnerstag, 19.02.15 Transfer Buzios – Rio

Endlich ging es nach Rio, wir waren schon sehr aufgeregt. Dort angekommen dachten wir uns: Wow, das war also die Copacabana. Wir bogen in eine Straße ein und nach ein paar Metern waren wir vor dem Hotel Windsor angekommen. Uns überkam ein komisches Gefühl, dass wir hier falsch sind. Doch der Fahrer bestätigte die Richtigkeit. Na gut, ab zur Rezeption. Da wurde uns aber schnell klar gemacht, dass wir im falschen Windsor sind, unser Hotel ist nur ein paar Meter die Straße hinunter und heißt Plaza, nicht Atlantica. Wussten wir’s doch.



Nachdem wir das Zimmer bezogen, ging es gleich schon los. Zur Copacabana waren es nur ein paar Minuten zu Fuß. Die Menschenmassen am Strand waren kaum zu übersehen. Aus diesem Grund gibt es auch nicht viele Bilder, die ich hier mit euch teilen kann. Trotzdem waren wir angetan vom Anblick. Doch unser Gemüt wurde kurz darauf im nächsten Strandcafe getrübt.


Nicht nur, dass der Vegetarismus anscheinend noch nicht in Brasilien angekommen ist, auch mit der Armut wurden wir sogleich konfrontiert. Isabell bestellte sich also nur eine Portion Pommes, da es nichts anderes gab, während ich mit mir ein Sandwich gönnte. Plötzlich stand ein kleiner, schwarzer Junge mit Badehose bekleidet neben Isabell. Er fragte wohl etwas auf Portugiesisch und deutete auf die Pommes. Meine Schwester schüttelte aus Reflex gleich den Kopf. Lachend meinte sie zu mir „Der wollte jetzt doch nicht wirklich was von meinem Teller essen, oder?“ Nach ein paar Minuten bemerkten wir einen Schatten. Bis wir realisierten was los ist, hatte schon ein zweiter, älterer Junge die Finger in Isabell’s Teller und stopfte sich zwei, drei Mal eine Hand voll Pommes in den Mund. Da kam auch schon der Kellner gestürmt und versuchte das Kind zu verscheuchen. Beim Versuch noch etwas abzukriegen, flogen die Pommes in der Luft nur so herum. Wir waren beide etwas irritiert und auch schockiert. Die Kinder taten uns leid und so schob Isabell den Teller mit den restlichen Pommes in die Richtung des Jungen, denn ihr Appetit ist leider verflogen.


Freitag, 20.02.15 Rio Top Sightseeing Tour

Von zu Hause aus haben wir eine Tour auf get-your-guide.at gebucht. Wir wollten so viel wie möglich sehen, daher entschieden wir uns für eine Tour mit allen wichtige Sehenswürdigkeiten an einem Tag. Der Guide sah aus wie Cee-Lo Green von Gnarls Barkley. Immer wenn er etwas erklärte, quetschte er seinen runden Kopf durch die Sitzlehne und dabei sah man fast nur seine zwei großen und runde Kulleraugen im dunkeln Auto. Ich konnte mir mein Lachen kaum verkneifen. Er konnte sogar Deutsch, dennoch war es ihm lieber, auf Englisch zu kommunizieren. Erster Halt war der Strand von São Conrado, dem Landeplatz von Hängegleitern. Wir hatten recht nette Mitreisende, die sich bereit erklärten, ein Bild zu machen.



Danach ging es zum Tijuca Nationalpark. Wir starteten eine Wanderung durch den Regenwald. Der Weg führte vorbei an einem kleinen Wasserfall. Die Feuchtigkeit und Hitze machten uns dabei zu schaffen.



Danach fuhren wir weiter zur Christusstatue, auch Cristo Redentor genannt. Der Vorteil der Tour war, dass wir nicht anstehen mussten und der Guide unsere Tickets organisiert hat. Am Eingang hieß es zuerst warten, bis wir in einen Bus einsteigen konnten, der uns zum Fuße der Statue brachte. Die Gruppe teilte sich und wir hatten eine Stunde Zeit. Zuerst muss man mit einem Lift und danach mit einer Rolltreppe hinauf. Es war brütend heiß und die Menschenmengen waren nicht zu übersehen. Man kann sich kaum vorstellen wie groß die Statue ist. Tatsächlich mussten wir den Kopf ganz durchstrecken, um bis nach oben zu sehen.



Auf einer kleinen Plattform tummelten sich die Menschen nur so. Ob man hier ein Selfie machen kann ohne, dass weitere hunderte Menschen darauf zu sehen sind? Schwierig. Die Leute lagen sogar am Boden, um die ganze Statue auf das Bild zu bekommen. Das war ein witziger Anblick. Wir mussten aufpassen, dass wir selbst nicht auf 3000 Selfies in den Wohnzimmern der Japaner oder Chinesen hängen. Der Ausblick von hier oben auf Rio ist fantastisch.



Auf dem Weg ins Künstlerviertel Santa Teresa sind wir an den Favelas vorbeigefahren, welche von nah sehr beeindruckend aussehen, jedoch nicht so schlimm wie angenommen.



Als wir in Santa Teresa ankamen, gingen wir direkt zur bekannten Stiege Escadaria Selarón. Die 250 Stufen sind mit Fliesen verziert, auf welchen zahlreiche Länder verewigt wurden, auch Österreich ist vertreten juhu. Die Künstler Pharrell Williams und Snoop Dog waren so von der Stiege angetan, dass sie dort das Video zum Song „Beautiful“ drehten.



Danach ging es gemeinsam mit der Gruppe in ein lokales Restaurant. Wer wollte, konnte sich anschließend zum Zuckerhut (Pão de Açúcar) führen lassen. Diese Möglichkeit ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Die Seilbahn kostet 63 Real, ca. 10 € und ist in zwei Teilstrecken unterteilt. Oben angekommen genossen wir mit einem Eis die atemberaubende Aussicht auf Rio und das Meer.


Zuckerhut mit Christusstatue im Hintergrund

Danach ging es auf eigene Faust mit dem Bus zurück zum Hotel. In Rio ist anscheinend üblich, dass vorne am Bus der aktuelle Preis steht, den jeder bezahlen muss - egal wohin oder wie alt der Passagier ist. Zu unserem Übel schien sich schon das nächste Problem anzubahnen, denn im Bus gab es keine Fahrpläne, geschweige denn Namen der Haltestellen. Nach nur wenigen Minuten Fahrt erblickten wir zufällig ein Schild mit unserer Straße. Wir drückten den Stopp-Knopf und liefen die Straße hinauf bis zu unserm Hotel. Busfahren in Rio – check. Leichter als gedacht.


Fazit:

Anfangs waren wir nicht so angetan von der berühmten Stadt Rio. Doch dieses Gefühl lies schnell nach und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Diese Reise hat sich bisher schon mehr als gelohnt. Wohl gemerkt, dass ein weiteres Highlight, die Iguazú Wasserfälle, noch auf uns warteten.


Doch davor stand der Karneval auf unserer To-Do Liste. Ob wir noch Tickets dafür bekommen haben? Und was hat es mit dem Mann aus der U-Bahn spät nachts auf sich? Wie schmeckt Acaì? Das und mehr lest ihr im Teil 3 meines Reiseberichts 😊 Dort werde ich auch eine Factbox mit den Kosten für die Reise mit euch teilen.


Blick zur Copacobana vom Hotel Windsor Plaza
Blick vom Zuckerhut auf die erste Gondel

Falls du Fragen hast, freue ich micht auf deine Nachricht.


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